Polizeiauto 2

Künftig weniger Autos für Kontaktbereichsbeamte im Weimarer Land

Mohring und Gottweiss: „Schwächung der Sicherheit im ländlichen Raum“

Die Pläne des Thüringer Innenministers Georg Maier (SPD), die Zahl der Dienstfahrzeuge für die Kontaktbereichsbeamten (KOBB) im Weimarer Land zu reduzieren, hat die CDU-Landtagsfraktion zum Thema im Thüringer Landtag gemacht. „Es war in unserer Regierungszeit ein Unding, zwei KOBB´s in einen Corsa zu quetschen. Aber diesen Fehler zu wiederholen, zeugt von wenig Verständnis für die Arbeit der Beamten“, sagte Mohring. Künftig sollen sich zwei Beamte, die für unterschiedliche Kontaktbereiche zuständig sind, ein Auto teilen. „Das ist völlig lebensfremd, denn sie können dann nicht gleichzeitig in zwei Bereichen im Einsatz unterwegs sein“, so Mohring.

Eigentlich hatte die CDU-Landtagsfraktion in Verhandlungen zum Landeshaushalt 2021 zusätzliche Kontaktbereichsbeamte und zusätzliche Fahrzeuge für das Weimarer Land durchgesetzt. Durch Medienberichte wurde nun jedoch bekannt, dass das KOBB-Konzept umgestellt und die Fahrzeugflotte der Beamten deutlich reduziert werden soll. Demnach soll sich das Verhältnis von Beamten und Dienstfahrzeugen erheblich verschlechtern: Zwar soll die Zahl der KOBB in ganz Thüringen bis 2023 wie vereinbart von derzeit 190 auf dann 243 ansteigen. Gleichzeitig ist jedoch geplant, die Zahl von derzeit 160 Dienstfahrzeugen auf 142 zu kürzen, obwohl im Haushaltsplan des Landes das Gegenteil vorgesehen ist. Die örtlichen Abgeordneten Mike Mohring und Thomas Gottweiss übten scharfe Kritik an dem Vorhaben: „Künftig weniger Autos für die Kontaktbereichsbeamten im Weimarer Land bedeutet weniger Polizeipräsenz in unseren Dörfern und Gemeinden. Damit schwächt die Landesregierung die Sicherheit im ländlichen Raum“, sagte Thomas Gottweiss.

„Damit konterkariert der Innenminister den Sinn der Maßnahme an sich: Mehr Polizisten als dauerhafte, persönliche Ansprechpartner vor Ort, gerade in stark ländlichen geprägten Regionen wie dem Weimarer Land“, kritisierte Gottweiss. Er warnt deshalb davor, durch eine komplette Neuausrichtung „das ganze System auf den Kopf zu stellen.“ De facto wolle die Landesregierung offenbar unbesetzte Stellen und Personalengpässe im Streifendienst, wie sie verstärkt auch im Weimarer Land auftreten, mit den KOBB auffüllen. „Die Kontaktbereichsbeamten sollen offenbar als dauerhafte Personalreserve regulär in der Streifenplanung eingesetzt werden. Das ganze KOBB-System verkümmert so zur Mogelpackung“, warnte Mohring. „Vom Innenminister fordern wir, diese Pläne zur weiteren Schwächung des ländlichen Raums noch einmal grundsätzlich zu überdenken. Wir brauchen dort mehr Präsenz und mehr Sicherheit, nicht weniger“, so die CDU-Politiker.